Ist dir das auch schon einmal passiert? Du bekommst eine E-Mail von einer unbekannten Person, Alex. Und du antwortest: „Lieber Alex,“ dabei schreibst Du Alexandra. Oder war es Sascha, Toni, Charly oder aber Andrea, aus Italien? Ist es eine Frau, ein Mann oder vielleicht eine nicht-binäre Person? Es kann peinlich sein, die falschen Pronomen verwendet bzw. vorausgesetzt zu haben. Und für mich selbst als cis Mann fühlt es sich schon merkwürdig an, wenn ich in einer E-Mail mit „Liebe Frau Krebs“ angesprochen werde, nur weil ich versehentlich ein Kreuz an der falschen Stelle gesetzt habe. Kleine Ursache, große Wirkung.
Was kann uns in dieser Situation helfen, Peinlichkeiten oder gar Verletzungen zu vermeiden, Respekt zu zeigen und andere Menschen empathisch und wertschätzend zu behandeln?
Nicht selten übersehen wir die Hinweise anderer Menschen, dass bestimmte Worte oder Formulierungen verletzend und diskriminierend empfunden werden. Wenn wir gut zuhören und achtsam wahrnehmen, können wir diese Informationen auch berücksichtigen. Wir können in unserem (schriftlichen) Sprachgebrauch entsprechende Formulierungen verwenden, andere so ansprechen, wie sie angesprochen werden möchten und den bevorzugten Namen und die geschlechtliche Identität in der individuellen Kommunikation angemessen berücksichtigen.
Als ersten Schritt empfehle ich die Verwendung von Gender Pronouns (Pronomen) in der eigenen E-Mail-Signatur. Sie sagen direkt, wie jemand persönlich angesprochen werden möchte.
Als Zweites können wir in unseren Social Media Profilen (z. B. LinkedIn) andere Menschen auf unsere Pronomen aufmerksam machen und andere dazu ermutigen, ihre Signaturen ebenfalls zu vervollständigen.
Beginnen wir also mit dem ersten Schritt: Stellen wir uns in unserer E-Mail-Signatur mit unseren Pronomen vor und signalisieren wir den Empfangenden unser Interesse, die für uns richtigen Pronomen zu verwenden, z. B. „they/them“ für nicht-binäre Menschen, „sie/ihr“ oder „she/her“ (Frau) oder „he/him“ oder „er/sein“ (Mann).
Mit unserer Sprache gestalten wir ein diskriminierungsfreies (Arbeits-) Umfeld für uns selbst und für andere aktiv mit.
Herzlichst,
Euer Clemens